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Das Rote Buch von C. G. Jung |
Was bedeutet es, wenn gerade in der jetzigen Zeit, fast 50 Jahre nach dem Tod des Psychoanalytikers C. G. Jung, die Faksimile seines bisher geheim gehaltenen Traumtagebuchs erscheint, ein gewaltiges Werk, sowohl in Größe und Gewicht, als auch inhaltlich? Niemand hatte es je zu Gesicht bekommen und dennoch durchzieht es alle seine Werke, er selbst nannte es den „Urstoff seines Schaffens": ein Vermächtnis, in seiner Art einzigartig und prachtvoll - ein Buch voller Schönheit in Sprache, künstlerischer Darstellung und innerer Vision.
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Amor triumphat! |
C. G. Jung selbst legte dieses Werk in Form alter Prophezeiungen nieder, handschriftlich auf Pergament - ein in rotes Leder gebundenes Buch - das er sich eigens zu diesem einzigen Zweck hatte anfertigen lassen. Gemeint ist „Das Rote Buch" von C.G.Jung, dem Zu-Ende-Denker, dem Erfinder der „Archetypen", dem Begründer der modernen Psychoanalyse, der mit und an diesem einzigartigen Dokument 16 Jahre lang gedacht, geschrieben und gearbeitet hat.
Jungs Fragen nach dem Seelischen blieben nicht im Sinne Freuds, mit dem er viele Jahre im engen Austausch stand, im „Woher?" stecken, in der Suche nach der Ursache in der Vergangenheit, sondern zielt mit einem „Wozu?" in Richtung Zukunft. Seine Frage lautet: „Wie wird aus dieser so gewordenen Seele eine Brücke zur Zukunft geschlagen?" Das ist nicht mehr die Frage nach Schuld, weder eigener noch die der anderen der in immerwährend unselige Beziehungen verstrickten Seelen, sondern die Suche nach ihren Möglichkeiten über Schuld und Verstrickung hinauszuwachsen in eine Zukunft.
Sicher hat Jung nicht ohne Grund diese wunderbare alte Form gewählt für diesen „Urstoff", den er aufwendig als sorgfältige Kalligraphie auf Pergament geschrieben hat - mystisch wie eine mittelalterlich illuminierte Handschrift. Seine in Tempera sorgfältig komponierten und handgezeichneten Illustrationen, die altertümliche Schrift in blasser Tinte, die aufwendigen Initialen und liebevoll gestalteten Girlanden überzeugen von der Wichtigkeit und Liebe, die dieses Werk auch für seinen Erschaffer hatte.
Für ihn war es eine Prophezeiung für die Menschen wie der Titel seines ersten Buches schon sagt: „Der Weg des Kommenden". Darauf folgt der Abstieg der Seele in die Hölle und die Wiedererschaffung des Selbst, die Rückkehr zum wahren Sein - die Wiedergeburt des Göttlichen im eigenen Leben.
„Das Rote Buch" ist eine faszinierende Niederschrift für Augenmenschen und jene, die bereit sind, mit dem Autor verschmelzend auf eine Reise zu gehen in die eigene Tiefe, die das Denken ängstigt und das Herz weitet und bereit macht für eine neue Sichtweise auf alles Seiende.
C. G. Jung, 1875-1961, war einer der größten Psychoanalytiker des 20. Jahrhunderts. Zu Beginn seiner Laufbahn war er Schüler und Mitarbeiter Sigmund Freuds, von dessen Lehren er sich aber im Laufe seiner eigenen Forschungen und therapeutischen Tätigkeit abwandte. Zum Bruch mit Freud, der die Psychoanalyse begründet hatte. kam es 1912. Danach entwickelte Jung seine eigene „Analytische Psychologie".
Sein Ziel war es, den Menschen ganzheitlich zu sehen, deshalb beschäftigte er sich vor allem mit den unbewussten, nicht-rationalen und transpersonalen Aspekten der Psyche.