Aktuelle Forschungsergebnisse aus ganz Europa sind über ein neues Internetportal zugänglich: Die Plattform des EU-weiten Verbundprojekts OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research in Europe) ermöglicht den freien Zugriff auf qualitätsgeprüfte wissenschaftliche Veröffentlichungen nach dem Open-Access-Prinzip. An dem Projekt sind 38 Partner innerhalb der EU beteiligt. Koordiniert wird es seit Ende 2009 von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB). Ein Gutachten im Auftrag der Europäischen Kommission hat nun positive Bilanz des ersten Projektjahres gezogen. Das Projekt habe eine Vorreiterrolle für die gesamte Europäische Union, so die Gutachter, und werde die allgemeine Einstellung zu frei verfügbaren Publikationen und Forschungsdaten nachhaltig verändern.
SUB-Direktor Dr. Norbert Lossau ist stolz auf das bisher Erreichte: „Innerhalb eines Jahres ist es uns gelungen, europaweit ein breiteres Bewusstsein für Open Access zu schaffen, auch in solchen Ländern, in denen diese Idee noch relativ neu ist. Ich bin sicher, dass es uns in den kommenden Jahren gelingen wird, das Thema noch stärker in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern und Open Access als gängige wissenschaftliche Praxis nachhaltig zu etablieren." Neben der wissenschaftlichen Gesamtkoordination baut die SUB in 27 europäischen Ländern einen Informationsdienst auf, der Wissenschaftler und Institutionen bei der Open-Access-Veröffentlichung unterstützt: Das European Open Access Helpdesk System soll die Verfasser von Artikeln unter anderem in Fragen der Lizenzbedingungen beraten, bei der Wahl geeigneter Publikationsserver und in allen praktischen Belangen.
OpenAIRE geht auf eine Initiative der Europäischen Kommission zum Open-Access-Prinzip bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zurück, die im August 2008 eingeleitet wurde. Wörtlich übersetzt bedeutet Open Access freier Zugang - Informationen und Publikationen stehen im Internet öffentlich, dauerhaft und für die Leser kostenfrei zur Verfügung. Die Europäische Kommission fördert das dreijährige Projekt mit insgesamt rund vier Millionen Euro. Die Universität Göttingen unterstützt Open Access als eine zentrale Publikationsstrategie der Zukunft. (pug/sfr)
Artikel erschienen am 16.02.2011 in Epoch Times Deutschland
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