Montag, 24. Dezember 2012

1.700 Lichtjahre von der Sonne entfernt tickt eine „kosmische Uhr“

Künstlerische Darstellung der beiden Planeten mit den zwei sehr  unterschiedlichen Sonnen im Zentrum. Illustration: Stuart Littlefair
Ein seltenes Planetensystem hat jetzt ein Forscher-Team in 1.700 Lichtjahren Entfernung von der Sonne entdeckt. Im Sternbild Schlange wird der enge Doppelstern NN Serpentis von zwei Planeten umkreist, die schwerer als Jupiter sind. Bei dem Planetensystem handelt es sich erst um das zweite bekannte System dieser Art. Die beiden unterschiedlich großen Sterne des Doppelsterns umkreisen sich so, dass der größere den kleineren alle drei Stunden vollständig bedeckt. Die Forscher konnten den Zeitpunkt der Bedeckung auf weniger als eine Sekunde genau messen. Der Doppelstern bildet demnach eine Art „kosmische Uhr", die alle drei Stunden tickt. 


Der größere der beiden Sterne ist ein so genannter Weißer Zwerg, der ausgebrannte Kern einer Sonne, die vor einer Million Jahren ihre gesamte äußere Hülle verlor. Der kleinere Stern ist eine Minisonne, deren Masse etwa ein Zehntel der Masse unserer Sonne beträgt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die „kosmische Uhr" über einen Zeitraum von 22 Jahren hinweg systematisch mal vor- und mal nachging.

Die Entstehung von Planeten um enge Doppelsterne ist bislang ein ungelöstes Rätsel. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Planeten aus dem Material entstanden sein könnten, das der Vorgänger des Weißen Zwergs vor einer Million Jahren abgestoßen hat - dieser hatte dabei rund drei Viertel seiner Masse verloren. Das Alter des langsam abkühlenden Weißen Zwergs lässt sich aufgrund seiner Temperatur von etwa 50.000 Kelvin bestimmen. Die Existenz eines - aus kosmischer Sicht - so jungen Planeten war bislang nicht bekannt. (sfr/Universität Tübingen)
 
Weitere Informationen: Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics 



Artikel erschienen am 01.11.2010 in Epoch Times Deutschland

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen