Screenshot von www.berlintwitterwall.com vom 05.11.2009.SFR |
Kaum war die Twitter-Aktionsseite www.berlintwitterwall.com am 20. Oktober 2009 eröffnet, schon wurde sie blockiert durch die chinesischen Behörden. Weltweites Entsetzen zeigte sich nicht nur durch die Vielzahl der internationalen Zeitungsartikel zum Thema, sondern auch durch die Aufforderung an die rot-chinesische KP-Diktatur von Reporter ohne Grenzen (ROG), die virtuelle Plattform zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in Deutschland wieder zu entsperren. Auf dieser Website können Menschen über den Kurznachrichtendienst Twitter ihre Gedanken und Wünsche zum Mauerfall am 9. November 1989 mitteilen.
Und ROG fordert: „Chinesischen Internetnutzern darf der Zugang zu der
Berliner Internetaktion nicht verwehrt bleiben. Initiativen wie diese
sind wichtige Plattformen für den freien Meinungsaustausch für kritische
Stimmen und Proteste", so ROG weiter. „Erst vor wenigen Wochen haben
sich Repräsentanten Chinas bei der Frankfurter Buchmesse für eine
Förderung des kulturellen Austauschs ausgesprochen. Gleichzeitig bleiben
viele ausländische Informationsseiten sowie soziale Netzwerkseiten für
chinesische Nutzer und Nutzerinnen weiterhin nicht erreichbar."
Chinesische Spuren auf der virtuellen Mauer
Der Anlass der Sperrung war wohl die Resonanz, die diese Website auch
bei den aufmerksamen Chinesen hatte. Denn in kürzester Zeit - also vor
der Sperrung - haben laut ROG fast 2 000 Internet-User in China die
Möglichkeit genutzt, an der virtuellen Mauer Nachrichten zu
hinterlassen. Die meisten von ihnen forderten ein Ende der Zensur in
China.
Wie die Berliner Morgenpost berichtete, hatte die chinesische
staatlich gelenkte Webinitiative „China Great Firewall" (GWF) am Sonntag
zuvor einen Hinweis auf die „Berlintwitterwall" über ihre Mailinglisten
verschickt. - und sich damit ein Eigentor geschossen Die chinesischen
„Twitterer" haben offensichtlich sofort reagiert mit dem Wissen, dass
diese Art „Meinungsfreiheit" nicht lange dauern würde und die Beiträge
chinesischer Nutzer boomten in kürzester Zeit. Und natürlich erhielt die
Freiheits-Plattform tausende von chinesischen Protesten gegen die
Zensur im eigenen Land, auch gegen die Web-Zensur, die so genannte
Internet-Blockade der GWF. Das sind dann wohl die Twitterer aus den
eigenen Reihen gewesen, die durch den Mail-Versand erreicht worden
waren, zum Zweck die Nutzung von Berlintwitterwall zu beobachten und zu
verhindern.
Aus aktuellen Screenshots kann man die Inhalte ersehen, die laut
Berliner Morgenpost Inhalte haben wie: „Stoßt die Große Firewall um".
„Firewall" steht dabei für die Sperrung bestimmter Webseiten durch die
chinesischen Behörden. Der Zusatz „groß" spielt auf die Chinesische
Mauer an (Great Wall). „Tötet die Diktaturen, rettet China", formuliert
„digi 1980s".
Freiheit im Herzen
Und natürlich fordert die Webseite zum Twittern auf darüber, welche
Mauern auf der Welt sonst noch fallen sollten. Die Fakten über die
friedliche Revolution und ihr Ergebnis, den Mauerfall, können genauso
getwittert werden. Da versteh einer die Machthaber der KPCh: die Mauer
in Deutschland sollte verhindern, dass die Menschen raus können, die
Twitter- und Internet-Mauer der kommunistischen Diktatur soll
verhindern, dass Informationen reinkommen. Das eine wird auf Dauer
genauso wenig funktionieren wie das andere - Freiheit beginnt im Herzen
und wächst als Mut nach außen in die Welt.
Weiterführende Links: BerlinTwitterWall
Artikel wurde veröffentlicht am 07.11.2009 in Epoch Times Deutschland
Artikel wurde veröffentlicht am 07.11.2009 in Epoch Times Deutschland
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