Foto: Senat Bundesforschung
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Müssen Tierställe wirklich stinken? Geruchsbelästigung, Stäube, Ammoniak,
Keime - Tierhaltungsbetriebe mit großen Ställen werden häufig kritisch
gesehen. Vor allem in Regionen mit vielen großbäuerlichen Betrieben und
entsprechender Nutztier-Dichte.
Die belästigenden Gerüche aus Tierställen lassen sich inzwischen mit
verschiedenen Techniken deutlich verbessern. In der neuen Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins ForschungsReport stellen Wissenschaftler des Thünen-Instituts verschiedene Möglichkeiten zur Emissionsminderung vor.
„Rund 500.000 Tonnen Ammoniak werden in Deutschland jedes Jahr durch die Tierhaltung frei - Tendenz seit 2006 wieder steigend", sagt Dr. Jochen Hahne, der sich am Thünen-Institut mit Abluft-Reinigungsverfahren
befasst, und beruft sich dabei auf den Nationalen Emissionsbericht.
Zwar verfügen derzeit lediglich rund ein Prozent der deutschen Geflügel-
und Schweinehaltungsbetriebe über eine Anlage zur Reinigung der Abluft.
Doch die Zahl der Beitriebe, die ihre Ställe mit entsprechenden Anlagen
bestücken, steigt trotz schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse
kontinuierlich. In Regionen mit intensiver Tierhaltung würden fast alle
Neubauten nur noch mit Abluft-Reinigungsanlagen genehmigt, sagt Hahne.
Schaffleisch - Leguminosen - Melktechnik
Im ForschungsReport befassen sich in anderen Beiträgen unter anderem
Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung mit der Problematik des
Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung. Wissenschaftler des Max
Rubner-Instituts stellen Verwertungsmöglichkeiten für Schaffleisch vor,
Züchtungsforscher des Julius Kühn-Instituts informieren über heimische
Leguminosen (Hülsenfrüchte) als Alternativen zu Soja in der
Tierfütterung und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Agrartechnik
entwickeln und bewerten Innovationen in der Melktechnik. Daneben
berichten Virusforscher des Friedrich-Loeffler-Instituts über das neu
entdeckte Schmallenberg-Virus, das bei trächtigen Rindern und Schafen zu
schweren Missbildungen des Nachwuchses führen kann.
‚Perspektiven für die Nutztierhaltung‘ lautet der Themenschwerpunkt
der aktuellen Ausgabe des ForschungsReports. Die Beiträge zeigen
beispielhaft auf, wie Experten aus dem Forschungsbereich des
Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Grundlagen für eine tiergerechtere Nutztierhaltung der Zukunft
erarbeiten.
Der 52-seitige ForschungsReport 1/2012 kann kostenlos bezogen werden
über die Pressestelle des Thünen-Instituts, Bundesallee 50, 38116
Braunschweig. Tel.: 0531 / 596-1016, E-mail: pressestelle@vti.bund.de.
Der ForschungsReport ist das Wissenschaftsmagazin des Senats der
Bundesforschungsinstitute. Online ist er unter
http://www.forschungsreport.de zu finden. (sfr /Welling-Johann Heinrich
von Thünen-Institut)
Weitere Informationen: Download ForschungsReport
Artikel erschienen am 26.09.2012 in Epoch Times Deutschland
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