Foto: Andreas Dengs, Essen (Ruhr)/pixelio.de |
Die Angst der Verbraucher ist naheliegend, wegen des Atomausstiegs und der Förderung Erneuerbarer Energien höhere Strom-Rechnungen zu bekommen. Doch das lässt sich lösen: Geld sparen kann, wer zu einem konzernunabhängigen Ökostrom-Anbieter wechselt und damit und damit auch noch einen persönlichen Beitrag zur Energiewende leistet. Das ist der Rat der im Aktionsbündnis "Atomausstieg selber machen" zusammengeschlossenen Umwelt- und Verbraucherschutzverbände.
"Die Folgerung ,Energiewende gleich teurer Strom ist schlicht und einfach falsch", stellt Melanie Ball vom Bündnis "Atomausstieg selber machen" richtig. Es gibt über 200 Strom-Anbieter in Deutschland. Seit 1998 kann jeder Verbraucher seinen Anbieter frei wählen. Trotzdem erzeugen vier große Konzerne - die Atomkraftwerksbetreiber E.on, RWE, Vattenfall und EnBW - noch immer fast 80 Prozent des Stroms.
"Bei dieser Oligopol-Stellung können die Konzerne dem Verbraucher sonstwas als Begründung für Preiserhöhungen erzählen: Die Energiewende kommt ihnen da als Sündenbock gelegen", kritisiert Melanie Ball.
"Bei dieser Oligopol-Stellung können die Konzerne dem Verbraucher sonstwas als Begründung für Preiserhöhungen erzählen: Die Energiewende kommt ihnen da als Sündenbock gelegen", kritisiert Melanie Ball.
In der Tat können Verbraucher günstiger davonkommen, wenn Sie aus dem Grundversorgungstarif - in der Regel bei einem der vier Atomkonzerne oder ihrer Tochtergesellschaften - zu einem reinen Ökostrom-Anbieter wechseln, der von den Konzernen unabhängig ist. Die von Umwelt- und Verbraucherschützern empfohlenen Anbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom bieten bundesweit ausschließlich Ökostrom an und investieren in den Bau neuer Anlagen aus Erneuerbaren Energien.
Die Gründe dafür, dass der Strompreis in Deutschland in den letzten 15 Jahren um durchschnittlich 4 Prozent im Jahr stieg, liegen woanders als in der Energiewende: Ursachen sind vor allem die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen, die knapper und teurer werden, und die großen Gewinnmargen der Strom-Konzerne, gegen die viele Verbraucher noch vor Gericht verhandeln. Die Umlage für die Förderung von Ökostrom beträgt lediglich 3,6 Cent pro Kilowattstunde des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises. "Dadurch wird die Made nicht fett", erklärt Melanie Ball. "Wer den Atomausstieg als Verursacher von hohen Strompreisen heranzieht, verfolgt damit ein ganz klares Ziel: eben diesen Atomausstieg wieder verhandelbar zu machen."
Wer die Energiewende unterstützen und einen fairen Strompreis zahlen will, dem empfiehlt das Bündnis "Atomausstieg selber machen" den Wechsel zu einem der unabhängigen Ökostrom-Anbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick oder Naturstrom. Informationen und Hilfestellungen erhalten Interessierte unter www.atomausstieg-selber-machen.de oder bei der kostenlosen Hotline 0800 7626852. "Atomausstieg selber machen" ist ein Bündnis aus Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atom-Initiativen. (sfr/Atomausstieg selber machen)
Weitere Informationen: www.atomausstieg-selber-machen.de
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