Mittwoch, 21. November 2012

Gibt es die Strompreis-Lüge?

Die wahren Kosten der Energie sieht man nicht.
Foto: Björn Schwarz/Pixelio.de
Das Umweltinstitut München kommt zu dem Schluss, dass die explodierenden Strompreise durch die fossilen Energieträger entstehen. "Die Kosten der Erneuerbaren sind mit der EEG*-Umlage auf der Stromrechnung ausgewiesen, die wesentlichen Kosten der Stromerzeugung aus Atom und Kohle jedoch nicht. Sie bleiben meist unbeachtet. Würden die zusätzlichen Kosten (Subventionen) der konventionellen Energieträger ebenfalls auf die Endverbraucher umgelegt, dann läge diese "Konventionelle-Energien-Umlage", die mit der Stromrechnung zu zahlen wäre, bei 10,2 Cent/kWh, nicht eingeschlossen die Kosten für Umweltschäden (externe Kosten). Die EEG-Umlage beträgt dagegen derzeit 3,6 Cent/kWh und wird 2013 auf 5,3 Cent/kWh ansteigen." 

Und dann rechnet das Umweltinstitut weiter, dass gerade der Strompreis seit 2000 geringer angestiegen ist (48 Prozent) als die anderen Energieträger. Benzin sei um 63 Prozent, der Heizölpreis habe sich mehr als verdoppelt. Da der Gaspreis immer noch an den Heizölpreis gekoppelt ist, habe dieser sich auch um mehr als 50 Prozent erhöht 

Der Bürger zahlt die wahren Kosten 

Die Energieversorgung in Deutschland basiert immer noch zum größten Teil auf den Rohstoffen Kohle, Erdöl, Erdgas oder Uran. Deren Kosten steigen in Zukunft aber weiter an, genau wie die Investitionskosten für den Bau neuer Kraftwerke. Die Kosten für die Beseitigung von Umweltschäden werden hier grundsätzlich nicht eingerechnet, die zahlt der Bürger sowieso mit seinen Steuern, was die wahren Kosten für Strom aus fossilen Quellen völlig verzerrt. 


Dazu kommt, dass der Verbraucher die Kosten für den Netzausbau längst mit seinen Stromrechnungen bezahlt hat, nun aber mit den ungerechtfertigten Erhöhungen nocheinmal zur Kasse gebeten wird. Aber das ist eine andere Baustelle. 

Sonne, Wind & Co kennen solche Aufpreise nicht, daher ist es beruhigend, dass bereits 25 Prozent des Stroms in Deutschland dank EEG aus erneuerbaren Energien kommt. Die Anlagen für die Produktion werden immer billiger, die Kosten ab Betriebnahme bleiben konstant. Auch die Vergütung im EEG für Neuanlagen wurde gesenkt, die Erzeugern von erneuerbarem Strom gewährt wird, wenn sie diesen ins Netz einspeisen. 

Also sind es nicht die erneuerbaren Energien, die den Strom verteuern. Nur Energieeffizienz und der Ausbau der erneuerbaren Energienkann die Kostenspirale stoppen, die hauptsächlich durch fossile Energieträger verursacht sind. Die Einsparung beläuft sich laut Studien des FVEE (Forschungsverbund Erneuerbare Energien) bis 2050 etwa af 570 Mrd. Euro. Dazu kommt, dass nur durch vermieden Energieimporte die vereinbarten Klimaziele erreicht werden können. 

*EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz 

Weitere Informationen: Strompreis-Lüge


Artikel erschienen am 21.11.2012 in Epoch Times Deutschland

1 Kommentar:

  1. Passend dazu auch die heutige Kritik an den Stromkonzernen, auch seitens des Umweltministers, dass die Konzerne die Preise viel mehr als nötig erhöhen.
    Interessantes zur Strompreis-Lüge siehe auch Artikel von Franz Alt: http://sparheld.blogspot.de/2012/11/die-luge-vom-teuren-okostrom-artikel.html

    AntwortenLöschen