Jürgen Schmidt auf dem Dach des memo-Firmengebäudes in Greußenheim: Die Begrünung trägt zur Wärmedämmung und damit zum Energieeinsparen im Unternehmen bei. Foto: memo AG |
Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist der höchstdotierte Umweltpreis Europas. Die Preisträger erwartet anteilig eine Gesamtsumme von 500.000 Euro. Der Umweltpreis zeichnet Leistungen aus, die als Vorbild zum Schutz und Erhalt der Umwelt dienen oder in Zukunft zu einer deutlichen Umwelt-Entlastung beitragen. Die Ausschreibung des Umweltpreises richtet sich an Personen, Firmen und Organisationen, dabei können Projekte, Maßnahmen oder Lebensleistungen einer Person prämiert werden.
Die Kandidaten für den Deutschen Umweltpreis werden der DBU vorgeschlagen. Vorschlagen dürfen Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kirchen, Umwelt- und Naturschutzverbände, wissenschaftliche Vereinigungen und Forschungsgemeinschaften, das Handwerk und Wirtschaftsverbände. Sich selbst oder das eigene Projekt vorschlagen darf aber niemand. Die Jury besteht aus unabhängigen und herausragenden Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Gruppen, die vom DBU-Kuratorium ernannt werden. Diese Jury prüft die vorgeschlagenen Kandidaten und empfiehlt dem DBU-Kuratorium die Preisträger für das jeweilige Jahr. Danach fällt das DBU-Kuratorium die Entscheidung, wer den Preis verdient hat.
Sieger 2011
2011 teilten sich gleich zwei Sieger die halbe Million Prämie, die der Deutsche Umweltpreis 2011 der DBU für die Preisträger bereitstellt, denn beide stehen gleichermaßen für das Umweltentlastungspotenzial im deutschen Mittelstand. Der eine steht für sein klimaneutrales Versandhaus mit seinen ökologischen Produkten zu einem nachhaltigen Konsum in Büro, Schule, Haushalt und Freizeit - Jürgen Schmidt (48). Schmidt ist Gesellschafter, Mitbegründer und Vorstandssprecher der memo AG (Greußenheim). Den anderen Teil der Siegprämie teilten sich Vater und Sohn Wünning, die Geschäftsführer der Firma WS Wärmeprozesstechnik (Renningen). Dr.-Ing. Joachim Alfred (81) und Dr.-Ing. Joachim Georg Wünning (48), setzen international neue Maßstäbe für innovative Umwelttechnik, denn sie haben in den Energie-intensiven Schlüsseltechnologien eine effizientere Energie-Verwendung und deutliche Emissionsminderungen möglich gemacht.
memo: Umwelt, Soziales und Ökonomie gleichberechtigt
Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, hält Jürgen Schmidt für einen „Trendsetter der Nachhaltigkeit". „Ökologisch und ethisch überzeugt und mit ehrgeizigen wirtschaftlichen Zielen" treffe er seine unternehmerischen Entscheidungen. Ob Sortimentsgestaltung, Logistik, Standort- oder Personalmanagement: Bei der memo AG stünden Umwelt, Soziales und Ökonomie gleichberechtigt nebeneinander. Brickwedde: „Schmidt hat eine vorbildliche Aufbauleistung vollbracht, die für eine deutliche Steigerung der Umwelt-Verträglichkeit von Alltagsprodukten und Ressourcen-Schutz steht."
Sortiment konsequent ökologisch, günstig und fair
Mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und attraktiven Produkten mache memo Nachhaltigkeit „alltagstauglich und massenfähig". Das Sortiment sei konsequent ökologisch, günstig und fair zusammengestellt und erleichtere den Kunden durch ausführliche und informative Produkttexte zu allen Artikeln die tagtägliche Entscheidung zum Kauf ökologisch und sozial einwandfreier Waren. Als Handelsunternehmen, dessen Firmengebäude und Fahrzeugflotte ebenfalls nach nachhaltigen Gesichtspunkten konzipiert und zusammengestellt sei, sei memo „eine wichtige Schnittstelle zwischen Herstellern, Lieferanten und Kunden und trägt so entscheidend zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Produktion sowie zur zukunftsorientierten Konsumentscheidung im Alltag bei", so Brickwedde.
Energie-Sparen und Emissionsminderung
Zu den Preisträgern Wünning führte Brickwedde aus, sie hätten „einen zentralen Beitrag dazu geleistet, dass bei Hochtemperaturprozessen, zum Beispiel der Herstellung von Stahl, Glas oder in der chemischen Industrie, eine effizientere Energie-Verwendung und deutliche Emissionsminderungen an der Tagesordnung sind und Deutschland in diesem Segment Weltmarktführer ist". Das sei umso wichtiger, weil der weltweite rasante Anstieg des Energieverbrauchs, verbunden mit einer Zunahme des Ausstoßes umweltbelastender Schadstoffe, Energiesparen und Emissionsminderung international zum „Thema Nummer eins" mache.
Der neue weltweite Standard: FLOX
Der Herausforderung der Zukunft, in den Energie-intensiven Industriezweigen energetische Verbesserungen zu erreichen und gleich bleibende oder sogar bessere Produktqualität zu gewährleisten, haben sich Vater und Sohn Wünning erfolgreich und verantwortungsvoll gestellt. Sie entwickelten die FLOX-Technologie, die den etablierten, nachsorgenden Abgasreinigungsverfahren ökologisch und wirtschaftlich deutlich überlegen ist.
„FLOX" ist die Abkürzung für „Flammenlose Oxidation", also die Verbrennung ohne Flamme. Das Phänomen wurde 1989 erstmalig von Joachim Alfred Wünning in einer Brennkammer seiner Firma WS Wärmeprozesstechnik beobachtet. Anschließend wurde das Verfahren unter Federführung seines Sohnes Joachim Georg Wünning in aufwändiger und jahrelanger Forschungsarbeit weiterentwickelt.
Dass diese Innovation so zügig entwickelt und erfolgreich weltweit in den Markt eingeführt wurde, unterstreicht die Wichtigkeit des Verfahrens in der praktischen Anwendung. Bei der FLOX-Technologie wird durch eine spezielle Brennertechnik, im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren, 20 bis 50 Prozent Energie gespart und die sonst auftretenden Stickoxidmengen spürbar verringert. Stickoxide können die Lungen reizen und schädigen und sind auch für den Sauren Regen, Smog- und Ozonbildung mitverantwortlich. Das FLOX-Verfahren führt nicht nur zu massiven Umwelt-Entlastungen in einer ganzen Branche sondern es hat darüber hinaus „weltweit einen neuen Standard gesetzt". Brickwedde: „Kurzum handelt es sich um Sieben-Meilen-Stiefel für den Umwelt- und Klimaschutz." (sfr / DBU)
Artikel erschienen bei Epoch Times Deutschland
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