Künstlerische Darstellung der komplexesten und massivsten Moleküle (PFNS-10, TPP-152) mit denen Quanteninterferenz nachgewiesen werden konnte Illustration: Mathias Tomandl |
Dunkle Triade der Persönlichkeit
Niccolò Macchiavelli Statue in Florenz.
Foto: Christopher Kaetz / GNU
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Narzissmus, Machiavellismus und subklinische Psychopathie: Diese wenig schmeichelhaften Eigenschaften bilden die sogenannte „Dunkle Triade der Persönlichkeit". Verbunden werden sie meist mit einer Reihe unbeliebter Merkmale wie Härte, Rücksichtslosigkeit, übersteigertes Selbstbewusstsein oder emotionaler Kälte. Gleichzeitig aber haben sie Merkmale - wie etwa Risikoneigung, Machtstreben und den Drang nach Selbstbestätigung - die man in Führungspositionen oftmals antrifft.
In der prämierten Studie untersuchten die Wissenschaftler, wie sich diese „Dunkle Triade der Persönlichkeit" auf die Gründungseignung und Leistung bei der Erstellung von Businessplänen auswirkt.
Persönlichkeitseigenschaften
„Bisherige Forschungsarbeiten haben sich immer nur mit positiven Charakterzügen beschäftigt", sagt Beate Cesinger, Mitarbeiterin am Stiftungslehrstuhl für Unternehmensgründungen und Unternehmertum (Entrepreneurship) der Universität Hohenheim. „Unsere Ergebnisse zeigen: Auf den ersten Blick können negative Persönlichkeitseigenschaften wie Narzissmus und subklinische Psychopathie bei der Überlegung, selbst eine Firma zu gründen, förderlich sein", erklärt Petra Gelléri, die in Hohenheim promoviert hat und mittlerweile an der Deutschen Hochschule der Polizei forscht.
Der Grund: Narzissten und subklinische Psychopathen verfolgen wohl eher Geschäftsideen, da sie einerseits stärker nach Geld, Macht und Status streben als andere Menschen, und sie andererseits ihr stark übersteigertes Selbstbewusstsein an eigene, scheinbar überragende Fähigkeiten und Erfolg bei der Unternehmung glauben lässt.
Problematisch ist das deshalb, weil diese Fähigkeiten in der Realität nicht unbedingt immer vorhanden sind, warnen die Wissenschaftler. Vergleicht man die Leistungen von Narzissten und subklinischen Psychopathen etwa bei der Erstellung eines umfassenden Businessplans nämlich mit Machiavellisten, den „manipulativen Machtmenschen", dann schneiden Narzissten signifikant schlechter ab. Während sich Machiavellisten durch eine eher realistische Weltsicht auszeichnen und sich auf ihr Ziel fokussieren, geben sich Narzissten keine sonderlich große Mühe, denn sie halten sich ohnehin für die Besten und meinen, im Wettbewerb keine großen Anstrengungen aufbringen zu müssen.
In Entwicklung: Das berufsbezogene Dunkle Triade Inventar (BDTI)
Die Untersuchungsergebnisse haben eine ganz konkrete Bedeutung für die Praxis: „Gerade in der Beratung und Betreuung von Gründungsinteressierten oder bei Investmententscheidungen von Gründungsfinanziers ist es wichtig zu wissen, ob das Gründungsinteresse echtes Interesse oder nur die Ausprägung einer narzisstischen Persönlichkeit ist", sagt Matthias Kramer von der Hochschule Reutlingen.
Aus diesem Grund wird an der Universität Hohenheim gerade ein berufsbezogenes Verfahren zur Diagnostik der Dunklen Triade-Eigenschaften entwickelt. „Das Verfahren soll Organisationen dabei unterstützen, die richtigen Menschen für die Positionen zu identifizieren, bei denen Chancen oder Risiken dunkler Persönlichkeitseigenschaften für den späteren Erfolg eine Rolle spielen", so Dominik Schwarzinger, Mitarbeiter am ehemaligen Lehrstuhl für Psychologie der Universität Hohenheim.
Die British Academy of Management (BAM) hat die gemeinsame Studie der vier Nachwuchswissenschaftler nun mit dem Best Paper Award im Bereich Entrepreneurship ausgezeichnet. (sfr/Klebs - Universität Hohenheim)
Machiavellismus =
Der Zweck heiligt die Mittel. Machiavellismus versteht
sich als Realismus. Machiavellismus vertritt die Auffassung der
uneingeschränkten Macht, die auch mit Gewalt durchgesetzt werden darf.
Der Machtgebrauch des Macchiavellisten soll keiner Kontrolle unterliegen
und sein weiterer Machterwerb soll von nichts und niemand eingeschränkt
werden. Die Handlungen sollen keinen moralischen oder ethischen
Kriterien unterworfen werden. Die Kategorien Wahr und Gut im Handeln
werden ausgeschaltet oder auf die der Nützlichkeit reduziert. Soziale
Bezugspunkte werden nur in Betracht gezogen, insofern sie für die
Berechnung des Erfolgs von Bedeutung sind. Diejenige Macht und
Herrschaft gilt als die „beste“ oder „geeignetste“, in der das
politische Ziel des oder der Herrschenden adäquat verwirklicht wird. Als
allgemeines Prinzip gilt somit: Wer sich selbst hilft, dem hilft der
Himmel.
Narzissmus =
Geltungssucht + Profilneurose. Ein Narzisst ist ein
egozentrischer Mensch, für den alles und jeder nur Mittel ist um sich
selbst als Ideal zu bestätigen. Narzissmus ist übertriebene Selbstsucht,
bedingt also Egoismus und Egozentrik. Dranghaftes Lügen, ohne Schuld-
und Schamgefühle zu empfinden, zählt zu den Symptomen narzisstischer
Persönlichkeitsstörungen. Der Narzisst lügt, um sich Zuwendung,
Anerkennung und Geltung zu sichern oder seinen Willen durchzusetzen.
Artikel erschienen am 09.11.2011 in Epoch Times Deutschland
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