Gülle auf den Acker verbringen. Foto: Thomas Max Müller/pixelio.de |
Antibiotika aus der Tierhaltung können durch die Gülle-Ausbringung auf den Feldern auch von Pflanzen aufgenommen werden und so in die menschliche Nahrung gelangen. Das geht aus einer Studie der Universität Paderborn im Auftrag des Düsseldorfer Verbraucherschutz-ministeriums hervor. Dabei bestehe die Gefahr, dass Krankheitserreger im menschlichen Körper nach der Aufnahme geringer Antibiotika-Dosen gegen die Medikamente resistent würden, warnte Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn.
Antibiotika könnten so auch in die Nahrungskette gelangen
Bei der Studie waren Schweine kontrolliert mit Antibiotika gefüttert und dann die Schweinegülle auf Versuchsparzellen ausgebracht worden. Dort wurde Feldsalat und Winterweizen angebaut. Die Untersuchungen ergaben dann, dass beide Pflanzen die Antibiotika aus dem Boden aufgenommen hatten. Sogar im reifen Korn des Winterweizens wurde das Medikament Chlortetracyclin gefunden. Die Belastung lag nach Angaben des Ministeriums zwischen 35 und 69 Mikrogramm je Kilogramm Frischgewicht. Bislang gibt es für Getreide keine Höchstwerte. Für Fleisch gilt ein Höchstwert von 100 Mikrogramm Chlortetracyclin je Kilogramm.
Gefahr von Antibiotika-Resistenzen
«Wir haben erstmals den Beweis geführt, dass Antibiotika nicht nur ins Wasser - und damit auch ins Trinkwasser - und in den Boden gelangen, sondern auch von Pflanzen aufgenommen werden. So können sie auch in unsere Nahrungskette gelangen», sagte die Ministerin. Gerade geringe Antibiotika-Dosen seien gefährlich, weil die Krankheitserreger nicht abgetötet würden, sondern Resistenzen (Unempfindlichkeit) gegen diese Medikamente entwickeln könnten. Die Ministerin verlangte deshalb, den Arzneimitteleinsatz bei Nutztieren weiter zu reduzieren. (sfr)
Artikel erschienen am 09.04.2006 in Epoch Times Deuschland
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