Vier Monate nach dem 46. Bundeswettbewerb konnten sich die Jugend forscht-Sieger in Helsinki gegen starke Konkurrenz aus 38 europäischen Ländern behaupten. Die Jungforscher erhielten beim diesjährigen European Union Contest for Young Scientists Preise im Gesamtwert von 46.500 Euro sowie Studienreisen und Praktika.
Benjamin Walter aus Meißen errang einen der drei mit jeweils 5.000 Euro dotierten zweiten Preise. Er überzeugte die Jury mit seinem Projekt, mit dem er beim Jugend forscht-Finale im Mai 2011 Physik-Bundessieger geworden war. Der 17-Jährige untersuchte die Wechselwirkung von Coronen, einem organischen Molekül, mit einer Germaniumoberfläche. Mithilfe der Rastertunnelmikroskopie analysierte er, ob es möglich ist, mit diesen Stoffen Graphen zu synthetisieren. Graphen ist ein Halbleiter, der künftig die Elektrotechnik revolutionieren könnte.
Gabriel Salg (16) und Nicolas Scheidig (17) aus dem bayerischen Hösbach wurden mit einem Forschungsaufenthalt im „Institute for Reference Materials and Measurements (IRMM)" ausgezeichnet. Auch beim europäischen Wettbewerb begeisterte ihr Projekt, mit dem sie bei Jugend forscht den Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit errungen hatten. Sie erfanden eine neue Zauberformel für die Beseitigung von Mundgeruch. Mit Cyclodextrinen bekämpfen sie Schwefelwasserstoff und seine Methylverbindungen als den Hauptverursacher von schlechtem Atem. Die Geruchskiller, die bislang noch nicht gegen Mundgeruch eingesetzt wurden, wirken wahre Wunder. Nach einer Spülung mit der wässrigen Cyclodextrin-Lösung verschwindet sogar Knoblauchgeruch.
Die Zukunft fördern
Eine andere Art der Förderung erfuhren zwei weitere Landespreisträger von Jugend forscht, sie präsentierten sich gerade auf der Renexpo in Augsburg - einer der weltweit führenden Fachmessen rund um das Thema Regenerative Energien und Energieeffizienz.
Friedrich Hiller von Gaertringen (18) aus Bitburg ist davon überzeugt, dass herkömmliche Isolationsmaterialien für Häuser, Hallen und Industriegebäude zu schwer oder nicht umweltverträglich zu entsorgen sind. Der Jungforscher entwickelte den Prototyp eines Paneels aus Blech, in dem mit Kohlendioxid (CO²) gefüllte Kunststoffschläuche verlaufen. Das Gas in den Schläuchen schützt besser vor Wärmeverlust als Luft, ist ungiftig und nicht brennbar. Das Bauteil ist zudem deutlich leichter als herkömmliche Schaumstoff-Dämmpaneele.
Markus Schubert (19) aus dem sächsischen Hohenstein-Ernstthal zeigte in Augsburg sein selbst konstruiertes Wasserrad. Am Anfang seines Projektes stand die Frage, wie man aus kleinsten Wasserkräften eine größtmögliche Energiemenge gewinnen kann. Mit seiner kleinen Wasserkraft-Anlage beweist der Jungforscher, wie einfach es möglich ist, die Ressourcen intelligent zu nutzen. Das Wasserrad erzeugt so viel Strom, dass in einem privaten Hausnetz fast 400 kWh im Jahr eingespart werden können. (sfr / JF )
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