Mittwoch, 18. September 2013

Werbung beeinflusst Ärzte

Foto: Andrea Damm/pixelio.de
Ärzte lassen sich bei ihrer Verschreibungspraxis zum Teil stark von Werbung und Informationen der Pharmaindustrie beeinflussen, sagen neue Studien. Die Mediziner verordnen dann den Patienten nicht nur öfter und mehr Medikamente, sondern orientieren sich auch nicht an dem individuellen Bedürfnis. Die Tendenz der verordneten Präparate ist ungünstiger und auch teurer. 

Dies sind die erschreckenden Ergebnisse einer Auswertung von 58 Studien, die den Einfluss von Herstellerinformationen auf Mediziner unter die Lupe nahmen. Nur eine der Untersuchungen kam zu dem Schluss, dass der Einfluss der Arzneifirmen das ärztliche Wirken verbessert. In allen Studien sollten Ärzte angeben, wie viel Aufmerksamkeit sie pharmazeutischer Werbung widmen. Sie widersprechen der sonst oft geäußerten Überzeugung vieler Mediziner, dass sie von Informationen der Pharma-Industrie nicht beeinflusst würden. Joel Lexchin von der York Universität in Kanada, Mitautor der im Online-Journal "PLoS Medicine" veröffentlichten Analyse, erklärt: "Unsere Studie zeigt eindeutig, dass dies doch der Fall ist – und dass der Einfluss nachteilig ist. Werden Ärzte mit Werbung eines Herstellers überflutet, verschreiben sie eher diese Marke, egal ob das für den Patienten am besten ist." (sfr) 

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