Dienstag, 20. November 2012

Wie Deutschland altert - 60 Prozent mehr 80-Jährige bis 2030

Wie sich die Bevölkerungszahl verändert   Foto: BBSR 
Deutschland altert! Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung steigt von aktuell 43 Jahren auf über 47 Jahre im Jahr 2030 - in weiten Teilen Ostdeutschlands sogar über 50 Jahre. Am meisten aber steigt die Zahl der über 80-Jährigen, bis 2030 werden es rund 60 Prozent mehr sein als heute. Das sind die Ergebnise der neuen Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). 

In Deutschland lebten 2010 ganze 81,2 Millionen Menschen, der Prognose zufolge werden es 2030 nur noch 79,2 Millionen Menschen sein. Der Bevölkerungsrückgang beträgt zwar insgesamt nur drei Prozent, doch die regionalen Unterschiede sind beachtlich: Immer mehr schrumpfenden Kommunen stehen einige wenige Kommunen mit teils kräftigem Wachstum gegenüber. Das sind auch die wirtschaftstarken Metropolen Frankfurt, Stuttgart und Hamburg. München erwartet mit zehn Prozent bis
Wie die Bevölkerung altert  Foto: BBSR 
2030 das stärkste Bevölkerungsplus. Ganz anders ist der Trend in vielen ländlichen Landkreisen. Sie werden teilweise mehr als ein Fünftel an Bevölkerung verlieren. „Der demografische Wandel droht, die Unterschiede zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen zu vertiefen. Gerade Regionen mit stark abnehmender Bevölkerung benötigen auch weiterhin eine gute Infrastruktur-Ausstattung", sagte Harald Herrmann, Direktor und Professor des BBSR, bei der Vorstellung der Prognose. 

Mehr Haushalte trotz sinkender Bevölkerungszahl 

Zwar werden 2030 weniger Menschen in Deutschland leben, die Zahl der privaten Haushalte wird hingegen auf 41,3 Millionen steigen (2010: 40,3 Millionen). Der Zuwachs speist sich vor allem aus 1-bis 2-Personen-Haushalten, deren Zahl bis 2030 um fünf Prozent steigen wird. Während in den ländlichen Räumen immer mehr ältere Menschen in kleineren Haushalten leben, zieht es junge Paare und Singles in die Großstädte. „Gerade in Ballungsräumen wird die Nachfrage nach Wohnraum weiter wachsen.
Zudem war die Bautätigkeit in den vergangenen Jahren zu gering. Schon jetzt fehlen mancherorts besonders für Studierende bezahlbare Wohnungen. Regionale Engpässe werden sich möglicherweise noch verschärfen, wenn nicht durch eine Ausweitung des Angebots gegengesteuert wird", so Harald Herrmann. 

Der Unterschied zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen zeigt sich auch auf den Arbeitsmärkten. Insgesamt wird nach den Berechnungen des BBSR die Zahl der Erwerbspersonen von derzeit 41,6 Millionen auf 38,4 Millionen zurückgehen, was einem Minus von 7,5 Prozent entspricht. Während der Rückgang in den alten Ländern mit vier Prozent moderat ist, nimmt in den neuen Ländern bis 2030 die Zahl der Erwerbspersonen um mehr als 20 Prozent ab, die der jüngeren Erwerbspersonen (unter 45 Jahre alt) um 25 Prozent. 

Unter http://www.raumbeobachtung.de können ab sofort die Prognose-Daten für alle Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland abgerufen werden. Die Veröffentlichung ist als Band 9 der Reihe „Analysen Bau.Stadt.Raum" erschienen. Sie kann per E-Mail an service@steiner-verlag.de zum Preis von 20 Euro bestellt werden. (sfr/Schlag-BBSR)


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Artikel erschienen am 20.11.2012 in Epoch Times Deutschland















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