Dienstag, 13. November 2012

Nutztiere: Verbesserungspotenzial bei Luft aus Tierställen


Foto: Senat Bundesforschung

Müssen Tierställe wirklich stinken? Geruchsbelästigung, Stäube, Ammoniak, Keime - Tierhaltungsbetriebe mit großen Ställen werden häufig kritisch gesehen. Vor allem in Regionen mit vielen großbäuerlichen Betrieben und entsprechender Nutztier-Dichte.

Die belästigenden Gerüche aus Tierställen lassen sich inzwischen mit verschiedenen Techniken deutlich verbessern. In der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins ForschungsReport stellen Wissenschaftler des Thünen-Instituts verschiedene Möglichkeiten zur Emissionsminderung vor. 

„Rund 500.000 Tonnen Ammoniak werden in Deutschland jedes Jahr durch die Tierhaltung frei - Tendenz seit 2006 wieder steigend", sagt Dr. Jochen Hahne, der sich am Thünen-Institut mit Abluft-Reinigungsverfahren befasst, und beruft sich dabei auf den Nationalen Emissionsbericht. Zwar verfügen derzeit lediglich rund ein Prozent der deutschen Geflügel- und Schweinehaltungsbetriebe über eine Anlage zur Reinigung der Abluft. Doch die Zahl der Beitriebe, die ihre Ställe mit entsprechenden Anlagen bestücken, steigt trotz schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse kontinuierlich. In Regionen mit intensiver Tierhaltung würden fast alle Neubauten nur noch mit Abluft-Reinigungsanlagen genehmigt, sagt Hahne.

Schaffleisch - Leguminosen - Melktechnik
Im ForschungsReport befassen sich in anderen Beiträgen unter anderem Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung mit der Problematik des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung. Wissenschaftler des Max Rubner-Instituts stellen Verwertungsmöglichkeiten für Schaffleisch vor, Züchtungsforscher des Julius Kühn-Instituts informieren über heimische Leguminosen (Hülsenfrüchte) als Alternativen zu Soja in der Tierfütterung und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Agrartechnik entwickeln und bewerten Innovationen in der Melktechnik. Daneben berichten Virusforscher des Friedrich-Loeffler-Instituts über das neu entdeckte Schmallenberg-Virus, das bei trächtigen Rindern und Schafen zu schweren Missbildungen des Nachwuchses führen kann.

‚Perspektiven für die Nutztierhaltung‘ lautet der Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe des ForschungsReports. Die Beiträge zeigen beispielhaft auf, wie Experten aus dem Forschungsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Grundlagen für eine tiergerechtere Nutztierhaltung der Zukunft erarbeiten.

Der 52-seitige ForschungsReport 1/2012 kann kostenlos bezogen werden über die Pressestelle des Thünen-Instituts, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig. Tel.: 0531 / 596-1016, E-mail: pressestelle@vti.bund.de. Der ForschungsReport ist das Wissenschaftsmagazin des Senats der Bundesforschungsinstitute. Online ist er unter http://www.forschungsreport.de zu finden. (sfr /Welling-Johann Heinrich von Thünen-Institut)

Weitere Informationen: Download ForschungsReport

Artikel erschienen am 26.09.2012 in Epoch Times Deutschland

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