Samstag, 15. Dezember 2012

Speicher für dezentral erzeugten Solarstrom gehen in Pilotfertigung Überwachungselektronik für die Batteriemodule, mit Cell-Balancing sowie Ladezustands- Alterungsbestimmung auf Basis von Kalman-Filtern. Foto: ©Fraunhofer ISE

Überwachungselektronik für die Batteriemodule, mit Cell-Balancing sowie  Ladezustands- Alterungsbestimmung auf Basis von Kalman-Filtern.
Foto: ©Fraunhofer ISE
Erneuerbare Energien und Elektromobilität sind zentrale Themen der Fraunhofer-Energieforschung. Dabei ist die Entwicklung leistungsfähiger Energiespeicher für den rasant wachsenden nationalen aber auch für den internationalen Photovoltaik-Markt sowie für Solarstrom betriebene Elektroautos von zentraler Bedeutung. 

Um den Bedürfnissen des Wachstumsmarkts der erneuerbaren Energien gerecht zu werden, hat "Dispatch Energy" ein Batteriekomplettsystem in Zusammenarbeit mit den beiden Fraunhofer Instituten ISE und ISIT entwickelt, das die Zwischenspeicherung und Eigennutzung von dezentral erzeugtem Solarstrom ermöglicht - und das zu deutlich wirtschaftlicheren Konditionen im Vergleich mit heute verfügbaren Speichertechnologien. 

Im Rahmen einer feierlichen Eröffnungszeremonie wird das erste Batteriespeichersystem der Black Diamond Serie vorgestellt. Diese Speichersysteme werden in einer ersten Expansionsphase für dezentrale gebäudeintegrierte PV-Anlagen auf den Markt gebracht. Mit einer Kapazität von fünf Kilowattstunden ermöglicht dieses System die Eigennutzung des erzeugten PV-Stroms auch in der Nacht. 

"Aufgrund der sehr hohen Zyklenfestigkeit, der kalendarischen Lebensdauer der Zelltechnologie und dem ausgefeilten modularen Systemkonzept mit integriertem Batterie-Managementsystem ist es möglich, den Batterie-Speicher über die heute übliche Lebensdauer einer Photovoltaik-Anlage effizient zu nutzen. Damit passt sich das Batteriesystem auch an die garantierte Lebensdauer der übrigen Komponenten einer netzgekoppelten Photovoltaik-Anlage an", so Dr. Matthias Vetter, Leiter der Gruppe Photovoltaik-Inselanlagen und Batterie-Systemtechnik am Fraunhofer ISE in Freiburg. Das System ist tiefentladungs- und überladungssicher und bietet einen Wirkungsgrad von über 95 Prozent. Ferner ermöglicht seine modulare Bauweise eine einfache Ankopplung an marktverfügbare Laderegler und Wechselrichter. Vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten erlauben dem Kunden zu jeder Tages- und Nachtzeit, Informationen zum aktuell verfügbaren Stromvorrat abzurufen - wahlweise per Touchscreen, Laptop oder Smartphone. 

"Dispatch Energy" wird ab Mitte 2011 Systeme für die Zwischenspeicherung von regenerativ erzeugtem Strom in Serie fertigen. Der Produktionsprozess, der modernen industriellen Standards entspricht, ermöglicht eine Zellfertigung unter Trockenraumbedingungen und ist nach oben skalierbar. Die Zellen werden entsprechend dem vom Fraunhofer ISE entwickelten Konzept zu Batterie-Modulen verschaltet, die sich wiederum abhängig von der Zielanwendung zu Batteriesystemen mit unterschiedlichem Energieinhalt verschalten lassen. 

Hierfür wird das Unternehmen bis zu 20 neue Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung sowie Produktion einstellen, um jährlich über 1000 Photovoltaik-Haushalte mit Batterie-Systemen auszustatten. Der offizielle Produktionsstart ist für Sommer 2011 vorgesehen. Bis dahin werden an dem Standort ausgewählte Projekte mit Industriepartnern umgesetzt. Eine Großserienfertigung mit einer Gesamtkapazität von 250 Megawattstunden befindet sich in Planung. (idw /sfr)


Artikel erschienen am 23.02.2011 in Epoch Times Deutschland

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