Frauenquote als Geschlechter-Gerechtigkeit?
Foto: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / Pixelio
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Dass eine stärkere Partizipation von Frauen gerade in Führungspositionen aus vielfältigen Gründen wichtig und notwendig ist, wird mittlerweile sogar durch Beratungsfirmen wie McKinsey postuliert. Selbst die EU-Kommission droht großen Unternehmen mit einer verbindlichen Frauenquote.
Bund und Länder fordern nun die außeruniversitären Forschungseinrichtungen erneut nachdrücklich auf, ihre Anstrengungen zu erhöhen, dieses Potenzial in Zukunft noch stärker auszuschöpfen. Obwohl sie ihre Forderung nach aktiver Rekrutierung und Zielquoten für die forschungsorientierte Förderung von Frauen mehrmals in den letzten Jahren gestellt haben, hat sich bisher wenig getan.
Frauenquote auf Erfolgskurs
Die Leibniz-Gemeinschaft beabsichtigt nun, mehr Wissenschaftlerinnen für Leitungspositionen zu gewinnen, um den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Leitungspositionen bis 2016 auf 20 Prozent zu erhöhen. Diese Vorgabe hat GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften auf der Ebene der wissenschaftlichen Abteilungsleitungen bereits heute erfüllt. Auf der darunter liegenden Hierarchieebene der Teamleitung sind aktuell sogar 47 Prozent Frauen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass wesentliche Bestandteile des gelebten GESIS-Leitbilds die Förderung von Geschlechter-Gerechtigkeit und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind. Letztere wird besonders durch die familienfreundliche Institutskultur - GESIS ist zertifiziert durch das audit berufundfamilie - und die damit verbunden Maßnahmen, wie beispielsweise Unterstützung bei der Kinderbetreuung und der Möglichkeit der Tele-Arbeit, gefördert.
GESIS hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2016 den Frauenanteil in den wissenschaftlichen Leitungspositionen zu halten bzw. weiter zu steigern. Auf der wissenschaftlichen Leitungsebene strebt GESIS an, im Rahmen der rechtlichen Vorgaben offene Abteilungsleiterpositionen mit Wissenschaftlerinnen zu besetzen. Weiterhin strebt GESIS an, bei der Neubesetzung der bis 2015 freiwerdenden Teamleiterstellen den Frauenanteil auf 50 Prozent zu steigern, mindestens jedoch den derzeitigen Anteil von 47 Prozent zu halten. Damit wird das von Bund und Länder im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation geforderte "Kaskadenmodell" - Orientierung an der Frauenquote in der jeweils darunterliegenden Qualifikationsstufe - angewandt.
GESIS steht für Qualität und Kompetenz in den Sozialwissenschaften und strebt auch im Bereich der Geschlechter-Gerechtigkeit eine Vorreiterrolle an. (sfr / Hollerbach - Gesis)
Artikel erschienen am 13.03.2012 in Epoch Times Deutschland
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