Samstag, 2. Februar 2013

Island provoziert die Internationale Walfang-Kommission

Ein neuer Bericht enthüllt zu Beginn der 63. Tagung der internationalen Walfang-Kommission IWC am 11. Juli 2011 in Jersey den Anstieg des Handels mit Produkten gefährdeter Finnwale von Island seit Anfang 2010. Absatzmarkt für das Walfleisch ist vorwiegend Japan. Auch illegale Ausfuhren von Walprodukten in Kenntnis der isländischen Regierung fanden statt.

Walfang-Firma identifiziert


In Zusammenarbeit mit der Environmental Investigation Agency (EIA) identifiziert die internationale Wal- und Delfin-Schutzorganisation WDCS im Bericht "Renegade Whaling: Iceland's Creation of an Endangered Species Trade" den wohlhabenden Geschäftsmann Kristján Loftsson und sein Unternehmen Hvalur hf als die treibende Kraft hinter dem blutigen Geschäft mit dem Walfang.

Seit 2008 hat Hvalur hf 273 der gefährdeten Finnwale getötet - ohne dafür in Island einen signifikanten heimischen Markt zu haben. Das Unternehmen Hvalur hf exportierte seit 2008 1.200 Tonnen Walfleisch und -speck im geschätzten Wert von 17 Millionen US-Dollar mit Hilfe einer Import-Firma nach Japan. Dieser japanischen Importfirma hat Loftsson zur Gründung verholfen. Das Land Island selbst sitzt auf einem Vorrat von weiteren 2.500 Tonnen Walfleisch.

Japans wissenschaftlicher Walfang

Neue Undercover-Recherchen konnten zum ersten Mal die Identität der japanischen Import-Firma aufdecken: Es handelt sich dabei um Misaka Shoji (Misaka Handel). Das japanische Unternehmen für „wissenschaftlichen" Walfang, Kyodo Senpaku, bestätigte, dass es in den Vertrieb isländischer Finnwal-Produkte einbezogen war. Kyodo Senpaku verfügt über ein weitläufiges Vertriebsnetzwerk mit entsprechender Dominanz für den Walfleisch-Markt. Damit könnte eine effektive Kontrolle unterlaufen werden, was Anlass zur Sorge bietet.

EIA-Kampagnenleiterin Clare Perry sagt: "Wir haben alarmierende Beweise für einen Anstieg des Handels mit den vor Island gefangenen Finnwalen - zusätzlich angeheizt durch die künstlich niedrigen Preise für isländisches Walfleisch als auch durch den Sonderstatus von Finnwalen als beliebtestes Walprodukt in Japan, da im japanischen Walfang keine Finnwale erlegt werden."

Sue Fisher, Leiterin der Anti-Walfang-Kampagne bei der WDCS sagt: "Islands Tötungen und Export von international geschützten, gefährdeten Walen unterwandert klar sowohl die Internationale Walfang-Kommission als auch das Washingtoner Artenschutzabkommen, das den Handel mit bedrohten Arten verbietet."

"Wenn die IWC nicht zum zahnlosen Tiger werden will - worauf die Walfang-Staaten unermüdlich hinarbeiten - muss die Walfang-Kommission ihre Autorität einsetzen und Islands eskalierende Walfang-Aktivitäten und Walprodukt-Exporte öffentlich verurteilen."

Der Bericht dokumentiert auch illegale Ausfuhren von Walprodukten unter anderm nach Weißrussland und in den EU-Mitgliedsstaat Lettland unter Kenntnis der isländischen Regierung. (sfr/WDCS)




Artikel erschienen am 11.07.2011 in Epoch Times Deutschland

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